Hana´s Lichtpoesie
In meiner Fotografie geht es nicht um das Streben nach einem schönen Bild.
Was mich berührt, sind die leisen, fast unsichtbaren Momente, in denen etwas geschieht –
ein Hauch von Licht auf einem Blatt,
eine kaum wahrnehmbare Bewegung,
ein Zwischenraum, der plötzlich lebendig wird.
Aus dieser Haltung entsteht Hana’s Lichtpoesie.
Fotografieren als stilles Geschehen
Wenn ich fotografiere, geht es mir nicht darum, etwas festzuhalten – vielmehr werde ich selbst Teil des Geschehens, lasse mich ein, werde still und schaue mit dem, was geschieht.
Das war nicht immer so.
Nach Jahren in der klassischen Fotografie verlor ich, was mich einst getragen hatte: die Faszination und die intuitive Herangehensweise, den Anfängergeist. Zu sehr verstrickt in Technik, Komposition und Perfektion, wurde das Fotografieren zunehmend zu einem kontrollierten Tun, um Ansprüchen gerecht zu werden.
Im schlichten Blick durch die Smartphone-Kamera, fernab technischer Kontrolle und gestalterischer Vorgaben, öffnete sich ein neuer Raum:
Fotografieren wird zu einem sinnlichen Erleben – im Vorbeigehen sehend, lauschend, spürend.
In der bewussten Reduktion auf das Wesentliche, inspiriert von der japanischen Ästhetik, vertieft sich dieser neue Blick und führt zurück zu einer stilleren, freieren Weise des Fotografierens.
Heute entstehen meine Bilder nicht durch Planung oder Inszenierung, sondern aus der Begegnung mit dem Moment. Sie sind keine Abbilder, keine Objektfotografie, sondern Resonanzen von Licht, Raum und Zeit. Eine Spur von Vergänglichkeit, ein Flirren des Lebens – eingefangen nicht als Besitz, sondern als flüchtige Berührung.
Die Haltung, mit der ich heute fotografiere, wurzelt auch in meiner früheren Auseinandersetzung mit der japanischen Kampfkunst – jenem stillen Übungsweg, in dem Klarheit, Reduktion und Gegenwärtigkeit zur Essenz werden.
Es ist die gleiche innere Bewegung, die mich heute zur Kamera führt: leer werden, lauschen, eins sein mit dem Moment – und ihn nicht festhalten, sondern geschehen lassen.
Meine Fotografie ist eine stille Hommage an die Poesie des Augenblicks.
